Ladegerät für Wegwerfbatterien und Akkus
Bleibt die Wanduhr stehen oder die Fernbedienung reagiert nicht mehr, tauscht man die enthaltenen Batterien aus und wirft die leeren Batterien weg. Natürlich wirft man sie nicht in den Restmüll, sondern gibt sie entweder beim Händler um die Ecke ab oder bringt sie zum Wertstoffhof bzw. zum Umweltmobil. So weit, so unspektakulär. Wussten Sie aber, dass man auch herkömmliche Wegwerfbatterien wieder aufladen kann? Praktisch steht auf jeder Batterie deutlich der Warnhinweis, dass man diese nicht wieder aufladen kann, und tatsächlich kann eine Batterie aufplatzen, wenn man diese in ein übliches Ladegerät packt. Dennoch ist es möglich, auch Wegwerfbatterien mit einem speziellen Ladegerät wieder aufzufrischen. Allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten.
Hinweis: Das hier vorgestellte Gerät wurde vom Hersteller leider aus dem Programm genommen. Ein vermutlich baugleiches Ladegerät kann aber hier bezogen werden:
::: Voraussetzungen zum Wiederaufladen von Wegwerfbatterien
Nur Alkaline-Batterien können wieder aufgeladen werden und man benötigt zwingend ein dafür konzeptioniertes Ladegerät wie z.B. das hier vorgestellte Gerät. Sind die Batterien zu sehr entladen bzw. befinden sich keine Chemikalien mehr darin, ist ein erneutes Aufladen nicht mehr möglich. Auch ist die Anzahl des Wiederaufladens begrenzt. So liest man von Anwendern, die von bis zu 20 Ladezyklen sprechen, und von Anwendern, die von 3 bis 5 Auffrischungen berichten. Zum Zeitpunkt dieses Artikels habe ich eine Testbatterie 2 x aufgefrischt und würde eher den unteren Wert, also bis zu 5 Aufladungen, für realistisch halten. Genauer lässt es sich nicht bestimmen, da der Erfolg immer von der Qualität der Batterie und vom Entladezustand abhängt. Wichtig zu wissen ist auch, dass eine wieder aufgefrischte Batterie nicht die gleiche Leistung einer neuen Batterie erbringen kann.
::: Verwendung und Bedeutung der LED-Statusanzeige
Das Ladegerät Elixia kann nicht nur Alkaline-Wegwerfbatterien aufladen, sondern auch Ni-MH- und Ni-Cd-Akkus. Es ist ausschließlich für AA- und AAA-Batterien geeignet. Nach dem Einlegen der Batterien läuft eine kurze Prüfung an. Die LED-Anzeige ermittelt dann den Status für jede einzelne Batterie.
- LED rot: Die Batterie wird aufgeladen.
- LED grün: Der Ladevorgang ist abgeschlossen, die Batterie kann entnommen werden.
- LED erlischt: Die Batterie ist physikalisch, chemisch oder elektrisch beschädigt oder zu alt, und kann nicht mehr aufgeladen werden.
Das Gerät verfügt über einen eingebauten Überhitzungsschutz und Sicherheitsmechanismus, der ein Überladen der Batterien verhindert.
::: Eine kleine Testreihe
In meinem ersten Test möchte ich 3 AA-Batterien auffrischen. Es handelt sich um drei verschiedene Fabrikate, die neu jeweils 1,5 V aufweisen. Mit meinem Batterietester prüfe ich die Batterien vor und nach dem Laden. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse des Tests.
Zwei der Batterien konnten nicht wieder aufgeladen werden. Vielleicht waren sie einfach zu schwach. Die Aerocell von Lidl, die mit einer Restkapazität von 0,94 V als leer zu bezeichnen war, konnte nach 4 Stunden wieder auf 1,42 V aufgeladen werden. Die Batterie erreichte also nicht wieder die volle Kapazität von 1,5 V einer neuen Batterie, war aber immerhin nah dran.
Ein zweiter Test. Auf meinem Schreibtisch steht eine kleine LED-Lampe die ich z.B. als zusätzliche Lichtquelle beim Basteln nutze. Die Lampe enthält 3 AAA-Batterien und ist inzwischen sehr lichtschwach. Wieder zücke ich meinen Batterietester und stelle fest, dass alle drei Batterien mit 1,15 V bzw. 1,11 V ebenfalls eine Auffrischung vertragen könnten. Neu haben auch diese eine Kapazität von 1,5 V. Für meine LED-Lampe kann ich die Batterien noch eingeschränkt verwenden, für mein digitales Aufnahmegerät sind sie aber bereits zu schwach, denn dort leuchtet im Display schon das Lämpchen zum Austausch.
Erneut hat die Aufladung 4 Stunden gedauert, und dieses Mal erreichten zwei Batterien wieder die volle Kapazität, während eine mit 1,41 V wieder dicht dran war.
Mit jeder neuen Aufladung verlieren die Batterien an Kapazität. Es ist also nicht möglich, diese unendlich oft in das Ladegerät zu packen, irgendwann ist einfach Schluss. Aber auch wenn es nur 2-3 mal funktionieren sollte, hat man die Nutzungsdauer der Batterien damit erheblich verlängert.
::: Die Ladezeiten
Die durchschnittlichen Ladezeiten:
* Batterie muss zweimal hintereinander aufgeladen werden.
::: Technische Daten und Warnhinweise
Ja, ein paar technische Daten und wichtige Warnhinweise dürfen nicht fehlen.
::: Preise und Verfügbarkeit
Ich habe mein Elixia über eBay für nur 9,90 Euro erworben, wobei der Versand sogar schon inbegriffen war. Über Amazon und andere Händler findet man das Gerät meist ebenfalls ab 9,90 Euro bis hin zu 29,90 Euro. Es lohnt hier also auf jeden Fall, die Preise gut zu vergleichen.
Ergänzung!
Elexia wurde vom Hersteller (Strong Digital GmbH) leider aus dem Programm genommen. Ein vermutlich baugleiches Ladegerät kann aber hier bezogen werden:
::: Fazit
Zugegeben, ich war am Anfang doch auch sehr skeptisch und konnte mir eigentlich nicht recht vorstellen, dass es möglich sein soll, Wegwerfbatterien wieder aufzuladen. Aber trotzdem, es funktioniert tatsächlich! Mit dieser kleinen Investition kann man die Lebensdauer herkömmlicher AA/AAA-Batterien erheblich verlängern und schont damit nicht nur die Umwelt, sondern spart sogar noch bares Geld. Eine eindeutige Kaufempfehlung! Man darf aber keine Wunder erwarten, denn es kommt durchaus vor, dass eine Batterie nicht wieder aufgeladen werden kann. Bisher habe ich es mit rund 10 Batterien versucht, wobei etwa jede zweite schon zu schwach war und entsprechend nicht mehr aufgefrischt werden konnte.
Über den Autor
Mein Name ist Jörg Hähnle. Sehr früh zog mich die Computertechnik in ihren Bann, es war die Pionierzeit der Heimcomputer Anfang der 1980er Jahre. Los ging es mit einem Commodore VC-20 mit, für die damalige Zeit, unglaublichen 5 Kilobyte Arbeitsspeicher. 2001 gründete ich dieses Forum und seit 2006 schreibe ich Computerbücher, in denen es meist um Windows geht. Ich spiele Fußball, bin seit einigen Jahren begeisterter Läufer und regelmäßig zieht es mich ins wunderschöner Südtirol zum Wandern. 2016 schrieb ich einen Wanderführer mit dem Titel Gern zum Schlern.