Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 3 von 3)
-
Schwabenpfeil! -
8. Januar 2022 um 10:51 -
6.370 Mal gelesen
-
Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 3 von 3)
- Genomsequenzierung, Delta-Variante, Omikrom, Booster-Impfung, 3G, 2G, 2G+, Corona. Seit 2020 ist Corona für uns alle zu einem bestimmenden und vielfach auch belastenden Thema geworden. Wie gehst Du damit um? Wie sehr beeinträchtigen die Einschränkungen Deinen Alltag?
- Homeoffice - Du arbeitest ja nun seit vielen Jahren von Zuhause aus. Hattest Du schon mal einen Homeoffice Koller? Hattest Du schon mal das Bedürfnis einfach auch mal wieder „rauszukommen“ und den Kontakt zu Kollegen im Büro zu suchen?
- Wir kennen Dich vor allem als erfolgreichen Autor und Betreiber eines ebenfalls sehr erfolgreichen IT- und Windows-Blogs. Tatsächlich betreibst Du aber noch weiter Blogs, welche sind das und wie kamst Du zu diesen Ideen?
- Du hast Dich selbst mal als „Mann des geschriebenen Wortes“ bezeichnet, trotzdem warst Du im Sommer 2020 zu Gast in unserem Murejubbel-Podcast und hast Deine Eindrücke damals in einem sehr lesenswerten Artikel auf Deiner Seite, niedergeschrieben. Wie würdest Du heute mit etwas Abstand diesen Ausflug zum Podcast beschreiben.
- Influencer – Für viele ist dieses Wort inzwischen negativ belegt. Wie ist Deine Meinung zu Influencern, wie z.B. Alexi Bexi, der ja primär IT-Themen abdeckt, oder Bibi, die ursprünglich Beauty-Themen abdeckte, inzwischen aber eher ihr eigenes Leben ins Netz stellt.
- Was machst Du, wenn Du mal nicht schreibend für Deine Seiten vor dem Computer sitzt? Welchen Hobbys gehst Du nach?
- Im Muurejubbel-Podcast hattest Du erzählt, dass Du früher sehr viel gelaufen bist. Ein Sportunfall im Jahr 2015 veränderte vieles. Was war geschehen?
- Respekt, Du hast sogar einen eigenen Eintrag bei Wikipedia. Dort steht u.a., dass Du am 8. Mai 1955 geboren bist. Sicher hast Du Dir schon Gedanken über Deinen Ruhestand gemacht. Ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass Du die Feder neiderlegen wirst. Vielleicht reduzierst Du nur einfach die Schlagzahl?
- Dieses Gespräch führten wir kurz vor Weihnachten. Was verbindest Du mit diesem Fest, welche Bedeutung hat es für Dich?
- Leseempfehlung
Auf dem virtuellen Sofa - Im Gespräch mit Günter Born (Teil 3 von 3)
Ja, das Thema Corona können wir leider nicht ausblenden. Wie geht Günter mit der Situation um? Im dritten und abschließenden Teil erfahren wir zudem, welche Themen Günter mit weiteren Blogs abdeckt, welchen Hobbys er nachgeht, und wie ein Sportunfall sein Leben veränderte.
Genomsequenzierung, Delta-Variante, Omikrom, Booster-Impfung, 3G, 2G, 2G+, Corona. Seit 2020 ist Corona für uns alle zu einem bestimmenden und vielfach auch belastenden Thema geworden. Wie gehst Du damit um? Wie sehr beeinträchtigen die Einschränkungen Deinen Alltag?
In den Anfangstagen stellte sich mir die Frage, ob wir versorgungsmäßig apokalyptischer Zeiten erleben. Ich bin ja in den 50er und 60er Jahren auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen, wo es im Winter durchaus, wegen Schneeverwehungen Tage kein Durchkommen zum nächsten Dorf gab und der Strom wegen Schneebruchs auch mal Tage ausfallen konnte. Da gab es Vorräte, einen Holzherd zum Kochen und zur Not Wasser aus nahen Quellen.
Hab diese Zeiten schon auf mich zukommen sehen, wobei ich keinen Holzherd besitze und auch keine Quellen in der Nähe habe. Nur einige Vorräte gab es, und ich hatte Plan B, falls der Strom für Tage ausfallen würde. Aber abgesehen von einem Engpass bei Klopapier war das 2020 ja alles kein Problem.
Seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie bin ich vorsichtig, inzwischen nicht nur geimpft, sondern bereits geboostert und lebe in einer Umgebung, in der ich in der Natur spazieren gehen sowie Sport treiben kann. Von daher gibt es für meine Familie, abseits der AHA-Regeln, praktisch kaum Einschränkungen im Alltag. Nur die Besuchsverbote für Angehörige in Pflegeheimen und Kliniken in 2020 sowie in 2021 waren nicht so schön.
Homeoffice - Du arbeitest ja nun seit vielen Jahren von Zuhause aus. Hattest Du schon mal einen Homeoffice Koller? Hattest Du schon mal das Bedürfnis einfach auch mal wieder „rauszukommen“ und den Kontakt zu Kollegen im Büro zu suchen?
Am 1. Oktober 2021 sind es 28 Jahre, in denen ich als freier Autor im eigenen Büro arbeite. Und ich genieße jeden Tag diese Freiheiten, die mir diese Tätigkeit ermöglicht. Ich vermisse nichts, endlich waren die nervtötenden Besprechungen ohne greifbare Ergebnisse in der Firma, die nervigen An- und Abfahrten zum Arbeitsplatz, die endlosen Abende in Hotels auf Dienstreisen passè.
Die gewonnene Zeit für die Fahrt zum Arbeitsplatz habe ich für eine Stunde morgendliches Nordic-Walking in den Taunuswäldern meiner Umgebung genutzt. Wenn ein schöner Sonnentag lachte und keine Termine für Manuskriptabgaben drückten, habe ich das Büro zugesperrt und für Wanderungen in meiner Umgebung oder für Fahrten in den Rheingau oder die Pfalz etc. genutzt.
Das ist Lebensqualität pur. Mir fehlt also nichts in Bezug auf Firma und mal rauskommen. Soziale Ansprache habe ich in der Familie, beim Vereinssport oder bei der Nachbarschaft am Gartenzaun. Und der Kontakt zu meinem Netzwerk an anderen Freiberuflern im Bereich der Autorentätigkeit kann ich per Telefon, E-Mail oder Videokonferenzen halten.
Zudem hätte sich das Thema "Fahrt ins Büro" für mich eh erledigt. Einmal habe ich inzwischen die gesetzliche Altersgrenze erreicht, wäre also als Rentner aus der Firma ausgeschieden. Zudem sind meine damaligen Mitarbeiter und Chefs meines Arbeitsgebers aus dem Jahr 1993 längst in Vorruhestand verabschiedet. Ich wäre also wohl nicht mehr im Job, wenn ich kein freier Autor geworden wäre. Also dem Büro in der Firma keine Träne nachgeweint - aber ich bin sicherlich atypisch.
Wir kennen Dich vor allem als erfolgreichen Autor und Betreiber eines ebenfalls sehr erfolgreichen IT- und Windows-Blogs. Tatsächlich betreibst Du aber noch weiter Blogs, welche sind das und wie kamst Du zu diesen Ideen?
In der Tat läuft unter http://www.borncity.com ein ganzes Sammelsurium an Blogs zu verschiedenen Themen, wobei der deutschsprachige IT-Blog seit 2016 meinen Lebensunterhalt erwirtschaftet. Dieser Blog entstand 2007 als Projekt auf der Plattform blogger.de, weil ich einerseits den Leuten Proben meiner Arbeit zeigen wollte. Andererseits konnte ich als langjähriger Teilnehmer und später Community-Moderator von Microsoft Answers-Foren auf Lösungen in meinem Blog verlinken, statt jedes Mal die Schrittfolgen neu posten zu müssen.
2009 entstand dann die Idee, das alles auf professionellere Füße zu stellen, weil die auf blogger.de gehosteten Seiten immer mal wieder ausfielen. Ich habe also die Domain borncity.com (zusätzlich zu borncity.de) registriert und dann eine WordPress-Instanz mit dem IT-Blog aufgesetzt. Dies ermöglichte mir auch, Werbung zur Finanzierung dieses Angebots zu schalten.
Irgendwann hatte ich ein Buchprojekt zu Web 2.0 für die Zielgruppe der Senioren, in dem es um aktive Teilnahme im Internet ging. Dazu wollte ich auch zeigen, wie bloggen funktioniert. Seinerzeit entstanden einige Beispielseiten auf Googles blogspot.com-Plattform zu Reisen.
Zudem hatte ich die Gelegenheit, während meiner Zeit als Ingenieur für ein Projekt in Japan zu arbeiten. Das war eine Zäsur, die Begegnung mit einer anderen Kultur, wo man weder die Sprache verstehen noch deren Schrift lesen geschweige denn schreiben konnte. So entstanden viele skurrile Situationen, auch auf Reisen, die ich an den freien Wochenenden unternommen habe. Ursprünglich war mal die Idee, dazu ein Buch mit den Reiseerinnerungen zu schreiben. Habe ich aber wegen der unklaren Erfolgsaussichten bleiben lassen und stattdessen kurz nach dem Jahr 2010 damit begonnen, erste Episoden unter wordpress.com zu veröffentlichen.
Irgendwann habe ich dann das Ganze in einem Multisite-WordPress-Projekt auf meine Domain borncity.com umgezogen. Dort gibt es jetzt einen Japan-Blog [https://borncity.com/japan/] mit den gesammelten Reiseerinnerungen, einen Reiseblog [https://borncity.com/reisen/], in dem ich einige Destinations in Deutschland beschreibe. Leider fehlt mir bisher die Zeit, Tonnen an Reiseerinnerungen aufzubereiten.
Dann gab es noch einen Ansatz, für meine Bücher einen Bücherblog aufzusetzen. Das ist nun aber mangels Masse etwas zum Erliegen gekommen. Als die E-Scooter in Deutschland freigegeben wurden, entstand aus einer Schnapsidee heraus ein E-Scooter-Blog [https://borncity.com/escooter/], den ich mittlerweile aber nur noch sporadisch befüttere.
Denn die Zeit und Energie geht in den deutschen IT-Blog - [https://www.borncity.com/blog/] und in das inzwischen auch existierende englischsprachige Pendant [https://www.borncity.com/win/]. Dieses entstand, um vor allem Microsofts Entwicklern und der internationalen Leserschaft ggf. Erkenntnisse über Bugs in englischer Sprache näher zu bringen. Hat die Sache beim Melden von Bugs an Microsoft ungemein erleichtert - und es gab erinnerungsmäßig sogar einen Fall, in dem Microsoft meinen Namen in einem Supportartikel zu einem Korrekturpatch erwähnte.
Und zuguterletzt gibt es noch einen Blog für die Zielgruppe 50 Plus [https://www.borncity.com/senioren/], der durch meine Bücher für Senioren inspiriert wurde. Dort blogge ich über Medizin-Themen, Wissenschaft, Recht oder Alltagsthemen - alles, was mir Spaß macht - und die Zielgruppe interessieren könnte. Da gerät dann auch schon mal ein persönlicher Rückblick auf die eine oder Episode meines Lebens als Beitrag an die Öffentlichkeit. Von meiner Zeit als Schrauber und Lehrling, über die Erkenntnis, dass ich fast Papst geworden wäre, bis hin zur Story, wie ein schnöder Kochunfall meinen Weg in den Olymp der Sterneküche verhinderte, ist alles dabei.
Zu manchen Stories komme ich wie die Jungfrau zum Kind. Irgendwann stand ich vor dem Problem, dass sich unsere Wäschespinne nicht mehr aufspannen ließ. Vor einem Neukauf habe ich die Bewertungen gelesen, festgestellt, dass auch neue Wäschespinnen des führenden Herstellers sich schnell nicht mehr aufspannen lassen. Also Kauf sein gelassen, etwas experimentiert, die eigene Wäschespinne mit Silikonöl wieder gangbar gemacht und das Ganze mit Text sowie Fotos als Blog-Beitrag in meinem 50Plug-Blog eingestellt. Der Beitrag kann inzwischen auf 60.000 Abrufe zurückblicken.
Auch Fotoprojekte wie die Dokumentation eines blühenden Ackerrandstreifens über die Vegetationsperiode hinweg, kann ich im Seniorenblog transportieren. Einmal Schreiberling, immer Schreiberling - und ich habe der Welt abseits der IT-Themen gelegentlich noch was zu sagen.
Du hast Dich selbst mal als „Mann des geschriebenen Wortes“ bezeichnet, trotzdem warst Du im Sommer 2020 zu Gast in unserem Murejubbel-Podcast und hast Deine Eindrücke damals in einem sehr lesenswerten Artikel auf Deiner Seite, niedergeschrieben. Wie würdest Du heute mit etwas Abstand diesen Ausflug zum Podcast beschreiben.
Es war eine interessante Erfahrung, und vieles, was bei mir in Vergessenheit geraten war, ist mir wieder eingefallen. Würde ich wieder tun - was dabei rauskäme, müsste man sehen. Ich kann auf 52 Jahre Berufsleben zurückblicken, davon 40 Jahre in der IT. War eine geile Zeit, da fallen viele Anekdoten an.
Influencer – Für viele ist dieses Wort inzwischen negativ belegt. Wie ist Deine Meinung zu Influencern, wie z.B. Alexi Bexi, der ja primär IT-Themen abdeckt, oder Bibi, die ursprünglich Beauty-Themen abdeckte, inzwischen aber eher ihr eigenes Leben ins Netz stellt.
Mit dem Thema Influencer kann ich persönlich wenig anfangen. Ich sehe mich nicht in dieser Schiene, und das Thema Video oder Fotos auf Instagram ist nicht so meine Welt, bzw. die Besucher dort sind auch nicht meine Zielgruppe. Zu dieser Welt kann ich wenig beisteuern - finde es aber faszinierend, dass es so etwas gibt. Betrifft auch die Welt der Streamer.
Was machst Du, wenn Du mal nicht schreibend für Deine Seiten vor dem Computer sitzt? Welchen Hobbys gehst Du nach?
Es gibt einen blöden Spruch, den ich mal zu Beginn meiner frühen freiberuflichen Autorentätigkeit geprägt habe: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Seitdem brauchte ich nie wieder zu arbeiten." Klingt doof, aber da ist ein wahrer Kern dran. Ich schreibe in erster Linie, weil es mir Spaß macht und ich glaube, etwas mitzuteilen zu haben. Der Erfolg gibt mir Recht, das interessiert einige Leute.
Bei meinen Büchern habe ich es nie addiert, aber die Zahl der verkauften Exemplare übersteigt die 1 Million. Und im deutschsprachigen sowie englischsprachigen IT-Blog kommt täglich eine Kleinstadt mit 25.000 bis 40.000 Einwohnern zum Lesen vorbei. Das Hobby hat also "gezündet" und finanzierte mich. Daher bräuchte ich keine weiteren Hobbys mehr, um den Tag rumzukriegen.
Aber abseits der Schreibe mache ich zwei Mal die Woche Rückensport im Verein - das startete vor 27 Jahren, wegen ständiger Rückenschmerzen am Schreibtisch. Zudem lebe ich im Taunus, einer genialen Location, zum Nordic Walking und Wandern oder spazieren gehen. Da kommen in der Woche zwischen sieben und 14 Stunden für solche Aktivitäten hinzu.
Auch mit der Kamera kann ich da unterwegs sein und in der Natur fotografieren. Wir haben einen kleinen Garten - und nette Nachbarn, wo man im Sommer über den Zaun ratschen und schon mal ein Glas Wein zusammen trinken kann.
Zudem lese ich täglich Unmengen an Texten, aber auch die Lektüre von Büchern zur Entspannung pflege ich. In meiner Anfangszeit als freier Autor habe ich schon mal die 52 Perry Rhodan-Bände, die in unserer Stadtbibliothek standen, gelesen - meist nachts. Aktuell habe ich ein Onleihe-Konto, kann mir also beliebig viele Bücher, meist Krimis, ausleihen und lesen.
Durch meine Rubrik "Musik zum Sonntag" in meinem Blog für die Zielgruppe 50 Plus recherchiere ich auch zu älteren Musiktiteln und höre auf YouTube so einiges an Musik aus den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren. Könnte man fast schon als Hobby betrachten, da ich dann oft auch die Geschichten hinter den Bands und Titeln eruiere.
Und falls mir mal wirklich langweilig wird, oder ich Zeit tot schlagen müsste ... als Student hatte ich mal angefangen, mir das Gitarrespielen beizubringen. Zudem musste ich auch beruflich bedingt einiges im technischen Bereich skizzieren und zeichnen. Als Schmalspur-Abiturient hatte ich nur Englisch als Fremdsprache. Französisch habe ich im Studium als Nebenfach und später in Sprachkursen belegt. Mit den drei genannten Aktivitäten bin ich aber mangels Zeit nie sehr weit, und erst recht nicht bis zur Perfektion gelangt. Ob ich irgendwann mal wieder die Zeit finde, um mit Malen/Zeichnen erneut anzufangen oder Gitarre spielen zu üben oder Sprachen zu lernen, weiß ich noch nicht. Aktuell lässt mir der Unruhestand für so etwas keine Zeit.
Im Muurejubbel-Podcast hattest Du erzählt, dass Du früher sehr viel gelaufen bist. Ein Sportunfall im Jahr 2015 veränderte vieles. Was war geschehen?
Ich habe mir beim Sport ganz schnöde die Nackenwirbel so ausgerenkt, dass dies wie ein klassischer Genickbruch wirkte und das Rückenmark abgedrückt wurde. Die Folge war eine partielle Querschnittssymtomatik. Aber ich hatte Glück und kam am Rollstuhl vorbei. Nach der ersten von drei großen OPs konnte ich wieder einige Schritte laufen. Nach 3 Monaten konnte ich erstmals die Arme wieder über den Kopf heben und ca. 1 Kilometer laufen. Nach 18 Monaten konnte ich wieder stundenweise arbeiten, das Schreiben von Computerbüchern habe ich aber bis auf Restprojekte reduziert.
Dafür habe ich meine Blogs "zum Fliegen" gebracht, so dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten konnte und so an einer Erwerbsunfähigkeitsrente oder Rente mit 60 vorbei kam. Ansonsten habe ich das Ereignis, bis auf Muskel- und Nervenschmerzen als Folge der verkümmerten Nackenmuskulatur, ganz gut bewältigt und kann fast alles machen, sogar Sport. Nur einen Salto Mortale muss ich mir jetzt in der Sporthalle verkneifen - da habe ich beim Genick keinen "Schuss mehr frei" - und der Impuls, so etwas nochmals zu probieren, ist auch seit einigen Jahren nicht mehr da - man wird halt älter.
Respekt, Du hast sogar einen eigenen Eintrag bei Wikipedia. Dort steht u.a., dass Du am 8. Mai 1955 geboren bist. Sicher hast Du Dir schon Gedanken über Deinen Ruhestand gemacht. Ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass Du die Feder neiderlegen wirst. Vielleicht reduzierst Du nur einfach die Schlagzahl?
Als Blogger habe ich das Privileg, meinem Hobby, dem Schreiben, noch ein paar Tage nachgehen zu dürfen. Jedenfalls, solange ich es noch kann, solange es wirtschaftlich Sinn macht, ich es rechtlich sowie technisch gebacken bekomme und es noch Spaß bringt. Wenn ich mal einen Tag keine Lust habe, entstehen keine oder weniger Blog-Beiträge. Mit der Zeit werde ich sicherlich das Pensum herunter fahren.
Aber da gibt es noch keinen Fahrplan, mal sehen, was kommt. Durch meinen Sportunfall habe ich gelernt, dass sich dein Leben von einer Sekunde auf die nächste gravierend ändern kann. Momentan mache ich das, was mir Spaß macht und schaue einfach, was im Leben noch so alles kommt.
Zum Jahresbeginn 2022 habe ich ja die bereits oben erwähnte Aktualisierung meines Android für Senioren-Titels für die fünfte Auflage auf der Agenda. Das Buch hat eine besondere Bedeutung für mich, denn ich hatte nur noch 2 Kapitel für die Erstauflage zu schreiben, und wäre in zwei Tagen fertig geworden. Dann passierte der Sportunfall mit der Querschnittssymptomatik, und die Fertigstellung dauerte dann etwas länger. Aber der Verlag hat das Projekt nicht fallen lassen, und die Leserschaft liebt den Titel, sonst würden wir nicht die 5. Auflage anpeilen.
Und nachdem ich von Ex-Nachrichtensprecherin Petra Gerster gelesen habe, dass sie die freie Zeit im Ruhestand nutzen möchte, um mal wieder ein Buch zu schreiben, habe ich mir so gedacht "was Petra kann, kannst Du doch auch". Was weiter passiert? Wir werden es sehen - ich habe ja keinen Zwang zu arbeiten - sowie ein Hobby, was mich ausfüllt.
Dieses Gespräch führten wir kurz vor Weihnachten. Was verbindest Du mit diesem Fest, welche Bedeutung hat es für Dich?
Weihnachten hat keine besondere Bedeutung für mich, außer, dass es ab September bereits Lebkuchen und Spekulatius im Supermarkt gibt und ich mit meiner Frau den Kampf ausfechten muss, wann ich mir erstmals den Einkaufswagen mit dem Zeugs füllen darf.
Nun ja, seit einigen Jahren backe ich dann auch schon mal Plätzchen - vor allem Anisplätzchen. Zum Fest sitzen wir mit der engen Familie zusammen und essen gemeinsam. Sohn und Enkel kommen zu Besuch. Das war es - eine besondere Bedeutung hat es für mich nicht. So gesehen, habe ich ja das ganze Jahr Weihnachten und Ostern zusammen.
Leseempfehlung
Allen Lesern möchte ich unbedingt nochmals den spannenden Artikel von Günter ans Herz legen. „Lebenslinien: Muurejubbel-Podcast mit Günter Born als Gast“. https://www.borncity.com/blog/2020/07/1…-born-als-gast/
Über den Autor
Mein Name ist Jörg Hähnle. Sehr früh zog mich die Computertechnik in ihren Bann, es war die Pionierzeit der Heimcomputer Anfang der 1980er Jahre. Los ging es mit einem Commodore VC-20 mit, für die damalige Zeit, unglaublichen 5 Kilobyte Arbeitsspeicher. 2001 gründete ich dieses Forum und seit 2006 schreibe ich Computerbücher, in denen es meist um Windows geht. Ich spiele Fußball, bin seit einigen Jahren begeisterter Läufer und regelmäßig zieht es mich ins wunderschöner Südtirol zum Wandern. 2016 schrieb ich einen Wanderführer mit dem Titel Gern zum Schlern.