Autor: NeckeX
Anleitung zum Einbau einer Festplatte
Bevor man versucht eine Festplatte einzubauen gilt es folgende Punkte zu beachten:
Welchen Anschlusstyp hat meine Festplatte ? UDMA 66/100/133, SCSI oder Serial ATA?
U-DMA 66/100/133: 80 - poliger Anschluss an der Festplattenrückseite
SCSI: 68 - poliger Anschluss an der Festplattenrückseite
Serial ATA: 2 - poliger Anschluss an der Festplattenrückseite
Hier eine schematische Darstellung einer 2,5 Zoll Serial ATA Platte sowie eines 3,5 " Serial ATA CD bzw. DVD Laufwerks
und eines 3,5 " IDE (U-DMA) Laufwerks.
Zwar werden die IDE Laufwerke bald vom Markt verschwunden sein, aber noch sind sie aktuell und
deshalb gehe ich hier näher darauf ein.
Auch hier habe ich ein Bild dazu:
[i]* Bei Serial ATA Festplatten fällt dieser Punkt weg. Bei IDE Festplatten sind diese Kontakt - Pins
jedoch sehr wichtig. Doch dazu später mehr.[i]
Dieses Bild zeigt eine schematische Darstellung der Rückseite einer IDE Festplatte.
Von Links nach Rechts:
- Der 12 Volt Stromanschluss. Ohne diesen läuft nichts. Der passende Stecker ist leicht zu finden.
Er besitzt 4 Pole und somit 4 Kabel mit den Farben gelb, 2 mal schwarz und rot.
- Der IDE Anschluss. An diesen Anschluss wird das 80 - polige U-DMA Flachbandkabel angebracht.
- Die Kontaktpins zur Einstellung des Typs:
Normalerweise sind dort jeweils 3 mal 2 Kontakte nebeneinander angebracht. Man kann dort folgende Typen einstellen:
1. Master. Wörtlich übersetzt "Meister". Das bedeutet das diese Festplatte die einzige im PC ist, also primär.
2. Slave. Wörtlich übersetzt "Sklave". Das bedeutet das diese Festplatte als Zweitfestplatte in einem Computer arbeitet,
also sekundär.
3. Cable Select bzw. Auto. Hier wird anhand der Computerkonfiguration entschieden welchen Typ die Festplatte zugewiesen
bekommt. Ist schon eine Festplatte im PC vorhanden, so wird die neue Festplatte als "Slave" deklariert.
Ansonsten wird Sie als primäre Festplatte (Master) deklariert.
Da SCSI Laufwerke eine andere Entwicklung gemacht haben und größtenteils in Servern und Großrechnern verwendet
werden sind die Einstellungen anders als bei IDE.
Da in Heimrechnern meist keine SCSI Festplatten eingebaut sind, gehe ich hierauf nicht weiter ein. Wer Fragen hat,
der kann gerne posten. Ich versuche dann umgehend eine Antwort zu geben.
Zur Praxis ...
Gehäuse öffnen
Es gibt verschiedene Gehäuseformen. Meistens sind die Gehäuseklappen mit drei Schrauben an der Rückseite befestigt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Klappe mit Plastikklips befestigt ist. Diese müssen dann jeweils nach oben und nach unten geschoben werden, um dass Gehäuse zu öffnen. Die meisten PCs haben jedoch Schrauben an der Rückseite.
Schrauben Sie in diesem Fall das Seitenteil ab und ziehen Sie es nach dem Lösen der Schrauben nach hinten. In manchen Fällen benötigt man dazu etwas kraft.
Bei einigen Gehäusen kann man die Seitenteile einzeln abnehmen und wieder andere haben gar keine Schrauben, dann ist die Abdeckung nur aufgesteckt.
Ist das geschafft müssen wir den PC in eine montierfreudige Position bringen. Am besten legen Sie ihren Computer auf einen Tisch. Sollte es etwas dunkel sein ist es auch ganz hilfreich eine Lampe anzuschalten. Nun sollte ihr PC gut überschaubar und gut beleuchtet positioniert sein. Nehmen wir uns also das Innenleben vor.
Kabel entfernen
Bevor wir anfangen zu montieren müssen wir erst alle Kabel lösen, da es sonst zu Kurzschlüssen im Computerinneren kommt und somit Bauteile zerstört werden. Meist ist der oberer Stecker der Netzstecker. Die meisten ATX Netzteile besitzen nur noch einen Anschluss für das Netz und haben unterhalb noch einen mechanischen Schalter. Sollten jedoch zwei Anschlüsse vorliegen, machen Sie es sich ganz einfach: Ziehen Sie beide Stecker. Des Weiteren müssen auch alle anderen Stecker gezogen werden. Einige Stecker (Drucker, Monitor..) sind noch einmal mit kleinen Schrauben am Gehäuse fixiert. Lösen Sie diese vorher. Ist das getan, können wir zum nächsten Punkt übergehen.
Das Innenleben des PCs
Meist findet man in einem offenen PC ein heilloses Durcheinander. Deshalb habe ich eine Grafik zur Orientierung eingebaut.
Der Einbau von Komponenten fällt unter Umständen wesentlich leichter, wenn man das Gehäuse kippt und waagerecht vor sich hin legt. Allerdings dürfen Sie in dieser Position nur am PC arbeiten, schalten Sie ihn liegend keinesfalls ein.
Um sich ein eventuelles Neuöffnen zu ersparen lässt man den PC noch offen und führt erst einmal einen Funktionstest durch. Erfüllt alles seine Aufgabe wie es soll, kann der Computer wieder geschlossen werden.
Sehr wichtig!
Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht statisch aufgeladen sind. Fassen Sie vor jeder Arbeit erst an einen metallischen Gegenstand, z.B. den Computer.
Arbeiten Sie immer sorgfältig! Prüfen Sie vor dem Zusammenbauen ob evtl. Kabel gelöst worden sind. Oft kommt es vor, dass man nach dem Umbau ein Kable gelöst hat und einzelne Komponenten funktionieren nicht mehr sachgemäß.
Noch ein Wichtiger Hinweis! Führen Sie nur arbeiten an Geräten durch, bei denen die Garantiezeit abgelaufen ist ! Ansonsten erlischt die Garantie für Ihren Computer.
Wir benötigen vor dem Einbau:
- einen mittleren Kreuzschraubendreher
- 4 kleine, kurze Schrauben des Typs M3 ( Am besten im Computerfachgeschäft kaufen)
- viel Geduld
Ist das Gehäuse geöffnet, Suchen wir die Stelle mit den Festplatten. Ist diese gefunden, dann prüfen wir, ob wir noch einen freien DIE – und Stromanschlussstecker haben. Ist dies soweit getan, können wir die Festplatte auspacken. Tun Sie dies mit aller Vorsicht und fassen Sie unter keinen Umständen auf elektronische Bauteile auf der Festplatte ! Vor dem Einbau muss noch die kleine Plastiknase an der Rückseite richtig gesetzt werden ( Siehe Punkt 3 „Schematische Darstellung“ ) In den meisten Fällen wird die Festplatte als Zweitlaufwerk eingebaut. Somit muss der kleine Plastikstecker auf „Slave“ ( Meist mit „SL“ markiert ) gesetzt werden. Ist die Festplatte die einzige im Computer, muss der Stecker auf „Master“ ( Meist mit „MA“ markiert ) gesetzt werden. Ist auch dies getan, setzen wir sie vorsichtig in den freien Platz in der Festplattenhalterung ein. Setzen Sie die Festplatte so ein, dass die Schraubenlöcher an dem Laufwerk mit denen in der Halterung übereinstimmen. Dann benötigen wir die 4 kleine Schrauben des Typs M3. Diese müssen vorsichtig und passgenau in die Löcher der Festplatte geschraubt werden. Somit wird die Festplatte fest mit der Halterung im PC – Inneren verbunden.
Haben Sie das gemacht, dann müssen wir den U-DMA – und Stromanschluss anschließen. Da beide Stecker verpolungssicher sind, gibt es nicht viel zu beachten.
Noch ein Tipp: Sollten Sie einen älteren PC ( älter als 3 Jahre ) haben, und Sie haben einen Brenner eingebaut, dann schließen Sie die Festplatte an das selbe U-DMA Kabel wie das des Brenners an. Anderenfalls können Sie keine Direktkopien brennen.
Nun ist ihr PC bereit für einen Testlauf. Bevor einen Festplatte von einem Betriebssystem angezeigt wird, muss Sie erst formatiert werden. Da dies ein recht komplizierter Schritt ist, sollte es nur von Fachleuten durchgeführt werden !
Sollten Sie schon Erfahrung mit Windows haben und es möglicherweise schon selbst installiert haben, so dürfte dies kein Problem für Sie darstellen. Im Windowsinstallationsmenü ( unter DOS ) können Sie die Festplatte formatieren.
Hinweis: Die Arbeit an Ihrem Computer geschieht auf eigene Gefahr ! Weder der Autor dieses Beitrages noch Paules PC Forum übernehmen die Haftung für entstandene Schäden!