Wie trage ich Wärmeleitpaste auf und montiere den Kühler?

  • Autoren: J.C.Denton und Lumen

    Wie trage ich Wärmeleitpaste auf und montiere den Kühler?

    Bei der Montage des CPU Kühlers werden leider häuftig Fehler gemacht, was im schlimmsten Fall den Tod der CPU zur Folge haben kann.

    Wozu benötige ich überhaupt Pad oder Paste?
    Beides dient dazu winzige Unebenheiten Zwischen CPU und Kühler zu beseitigen, und die Wärmeableitung so zu optimieren. Ohne Pad oder Paste nimmt die CPU meist schnell Schaden, die Verwendung ist also dringenst zu empfehlen.

    Was ist denn vorzuziehen?
    AMD empfiehlt Pads, und legt diese standartmäßig Boxed CPUs bei.
    Vermutlich weil der Umgang mit Wärmeleitpaste etwas schwieriger ist, und aufgrund von Unwissen oft falsch gemacht wird. Dabei ist die Sache recht einfach.
    Wärmeleitpads sind keine schlechte Sache, sie sind schnell anzubringen, und sicher in der Anwendung.
    Leider ist die Kühlleistung mit Wärmeleitpaste in der Regel wesentlich besser....Deshalb ist Paste klar zu empfehlen, am besten welche mit hohem Silberanteil, zum Beispiel "ARCTIC SILVER 5"

    Wie lange reicht eine Tube?
    Eine Tube reicht in der Regel für mehrere CPUs.
    Die hier gezeigt kleine Tube reicht für ca 20 Prozessoren mit derselben DIE Größe.
    Ein Pad hingegen kann nur einmal benutzt werden und muss danach vollständig ersetzt werden. Bei jeder Montage des Prozessorkühlers ist der Prozessor vorsichtig zu reinigen!

    Wo muss die Paste überhaupt hin?
    Generell gehört die Paste nur auf den DIE des Prozessors. Dieser sitzt mittig, und ist ca 1x1 cm groß.
    Bei Prozessoren mit Heat Spreader wird natürlich der gesamte Spreader dünn bestrichen.

    Da die meisten guten Pasten auf leitfähigem Silber aufbauen, sollte man die Paste von sämtlichen Kontakten auf der CPU fernhalten.
    Zwar wird von vielen Herstellern bescheinigt das ihre Paste kein Strom leitet, unter Hitze hat sich jedoch in Messungen teilweise ein anderes Verhalten gezeigt. Sicher ist Sicher!


    Vorbereitung des Prozessors für das Auftragen von Wärmeleitpaste. Die Oberfläche sollte mit Alkohol oder ähnlichen nicht aggressiven Flüssigkeiten gereinigt und fettfrei gehalten werden.


    Hier sieht man gut die Größe der DIE, sie ist im speziellen Fall ca 1x1 cm groß. Bei neueren Prozessoren wurde der DIE durch sogenannte Head Spreader geschützt. Dieser bedeckt dann nahezu die gesamte Oberfläche des Chips.


    Nun wird ein kleiner Tropfen der zähen Paste aufgetragen. Wie man sieht ist die Menge circa Stecknadelkopf groß und wird mit einem kleinen Plastikgegenstand wie in Bild 1 gezeigt verstrichen.


    Die Paste wird äußerst dünn aufgetragen, man erkennt das sich die Höhe kaum ändert.


    Trotz der wenigen Menge die verwendet wurde erhält man einen Überschuss den man in einem Papiertuch abwischen kann. Die Menge die verwendet wurde ist ausreichen, viel weniger kann man nicht auftragen da man dann kleine "Kratzer" durch die Paste zieht. Das restliche Verteilen übernimmt der Anpressdruck des Kühlers.


    Nachdem die Paste erfolgreich verteilt ist, wird der Kühler aufgesetzt. Bei AMD CPUs (ohne Retention Modul, wie z.b. Intel) ist darauf zu achten, das der Kühler von oben gerade aufgesetzt wird, und nicht schräg. Der Kühler muss auf den 4 Gummipolstern aufliegen, und darf die empfindliche Kante des Prozessor DIEs (mittig sitzende, erhabene Fläche) nicht beschädigen.

    dann wird, unter leichtem druck auf den Kühler (damit dieser nicht kippt) die erste lasche der Metallklammer in die weiße Sockelnase eingehängt........die zweite Nase weißt ein Loch für einen flachen Schraubenzieher auf, damit man diese leichter einhaken kann.

    Dabei sollte man tunlichst aufpassen, das man nicht abrutscht, und aus versehen mit dem Schraubenzieher auf dem Mainboard landet.

    Beitrag Lumen

    Den Sockel mit dem Hebel "öffnen", und die bereits mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU einsetzen.


    Wenn die CPU korrekt eingesetzt hat kann man den Hebel an der Seite relativ leicht in seine Arretierung zurückklappen.


    Nun wird der Kühler gerade aufgesetzt. Die 4 Gummipolster des Prozessors halten ihn in der richtigen Position. Bei HeatSpreadern kann dort nichts passieren, dort liegt der Kühler direkt auf der CPU auf.
    Die Klammern bleiben noch lose, und werden erst druntergeschoben wenn der Kühler aufsitzt. So vermeiden man ein Absplittern an der DIE und somit den Defekt!


    Nun werden die Klammern runtergedrückt. Das macht sich am besten mit einem Schraubendreher. Ja nicht abrutschen, dann ist vermutlich das Board futsch. Die Klammern werden nach unten gedrückt und dann nach innen. Die Klammer ist asymetrisch aufgebaut, und der Druckpunkt muss direkt über der DIE liegen. Sonst wird kein korrekter Betrieb gewährleistet. Man sollte erst die kurze und danach die lange Seite arretieren.



    Als letztes wird der Lüfter verschraubt. Bei einigen Modellen ist der Lüfter fest verschraubt oder anders von Werk her befestigt, dann entfällt dieser Arbeitsschritt.
    Als letztes muss das Stromkabel an Mainboard oder Netzteil angeschlossen werden. Das legt der Hersteller fest. Meistens wird jedoch das Mainboard verwendet. Den nötigen 3Pin Anschluss bitte dem Mainboardheft entnehmen.


    Bei der ersten Inbetriebnahme unbedingt das Gehäuse offen lassen um zu überprüfen das der Lüfter auch tatsächlich dreht!

    Prozessoren die keine Klammern nutzen werden dementsprechend verschraubt, oder per Clip am Halter (Pentium 4) befestigt. Der Rest läuft identisch ab.

    Beitrag J.C.Denton

    Ich erweitere das ganze mal um Slot CPUs..

    Das hier gezeigte Board ist ein altes MSI Board, das Slot 1 und Sockel 370 CPUs zulässt. Wenn es interessiert, es kann immer nur ein Prozessor genutzt werden, das ist kein Multi-Prozessor Board



    Das hier ist ein Pentium III mit Katmai Kern, und Intel Box Kühler



    eine Klammer hält das ganze zusammen, die Kombo wird dann in die Slothalterung geschoben und Rastet ein



    Ich will nochma kurz meine Verteiltechnik für Wärmeleitpaste zeigen.

    Klecks drauf....



    Kühler rauf und wieder runter ....

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