Die Reinigung von PC Hardware

  • Autor: michi


    Die Reinigung von PC Hardware


    Wichtig!
    Zur Reinigung von PC Hardware ist es nicht notwendig, irgendwelche Teile abzuschrauben. Lüfter und Kühler sollten montiert bleiben. Auf keinen Fall das Netzteil öffnen, es befinden sich Bauteile darin, die Strom über eine längere Zeit speichern können.


    Ein großes Problem ist Staub, der sich mit der Zeit auf Lüfter und Kühler absetzt. Dieser verhindert eine ordentliche Belüftung und somit Kühlung, was zu Stabilitätsproblemen führen kann.


    Die aufgeführten Methoden sollen nur als Leitfaden dienen, Abweichungen und Kombinationen der Methoden sind möglich. Die Hardware ist aber in jedem Fall sorgfältig und vorsichtig zu behandeln. Dazu gehört, das nichts an der Hardware gemacht wird, solange noch der Strom eingesteckt ist.


    Methode 1
    Am einfachsten ist die Reinigung mit einem feinen und weichen Pinsel. Allerdings sind so nur die Lüfter und Kühler zu säubern. Die elektronischen Bauteile dürfen damit nicht gereinigt werden, statische Elektrizität könnten diese Bauteile beschädigen. Mit einem Staubsauger kann anschließend vorsichtig das PC-Innere ausgesaugt werden. Dabei ist darauf zu achten, das es zu keinem Kontakt mit der Hardware kommt.


    Mäßiges reinblasen oder -pusten kann eigentlich keinen Schaden verursachen. Da die Atemluft Feuchtigkeit enthält, sollte der PC nach der Reinigung noch einige Zeit ohne Strom stehen, damit die Feuchtigkeit abtrocknen kann.


    Methode 2
    Es gibt Druckluftdosen, womit das PC-Innere gefahrlos ausgeblasen werden kann, die sind aber verhältnismäßig teuer.


    Methode 3
    Eine gründliche Reinigung kann mit einem Druckluftkompressor vorgenommen werden. Nicht jeder Kompressor ist dafür geeignet, es muß ein ölfreies Gerät sein oder eines mit Ölabscheider, optimal wäre auch ein Wasserabscheider, es geht aber auch ohne.


    Den CPU Kühler und die anderen Lüfter richtig ausblasen, normalerweise kann dabei nichts passieren. Es sollte aber ein Abstand von ca. 30 bis 50 cm eingehalten werden und dabei nicht zu stark draufhalten. Das Netzteil auch von innen mit Druckluft ausblasen. Die Lüfter nicht zu stark drehen lassen, sie könnten sonst Schaden nehmen, am besten den Lüfter durch festhalten/fixieren am drehen hindern.


    Bewährte Vorgehensweise

    • einige Zeit warten (1 bis 2 Minuten)
    • alle Kabel der Peripherie usw. entfernen
    • PC an den Ort der Reinigung bringen und beide Seiten öffnen
    • mit Druckluft ausblasen (Lüfter nicht zu schnell drehen lassen, am besten festhalten oder mit einem Stab fixieren)
    • anschließend mit einem Haartrockner drübergehen (Abstand ca. 30 bis 50 cm)
    • der PC sollte dann noch einige Zeit ohne Strom stehen
    • PC wieder anschließen

    Hintergrund von Haartrockner und Wartezeit


    In der Regel kommen Kompressoren ohne Wasserabscheider zum Einsatz, diese Druckluft enthält etwas Feuchtigkeit. Um die Hardware nicht zu gefährden, ist es besser sie nach der Reinigung vorbeugend trocken zu legen.


    Die Peripherie
    Nicht nur das PC-Innere läßt sich auf diese Weise reinigen, das geht auch mit der Peripherie (Tastatur, Drucker usw.). Auf bewegliche Teile ist dabei zu achten, die Kompressoren können ziemlich viel Wind machen.


    Eingesteckte Hardware auf dem Main-/Motherboard
    Damit sind PCI Erweiterungskarten, RAM Module und die Grafikkarte gemeint. Die lassen sich noch etwas intensiver behandeln, allerdings müssen sie dazu ausgebaut werden, was nur erfahrenden Usern zu empfehlen ist.


    Aber nun zur Reinigung
    Jede Hardware zum einstecken hat Gold (-farbende) Kontakte, mit der die Hardware in das Main-/Motherboard eingesteckt wird. Diese Kontakte können mit der Zeit verschmutzen oder sie waren durch unsachgemäße Behandlung und Montage noch nie so ganz in Ordnung. Es kann zu unerklärlichen Fehlermeldungen des Betriebsystems kommen oder mit der Zeit das gesamte Gerät ausfallen.


    Bewährte Vorgehensweise

    • Strom komplett raus
    • einige Zeit warten (1 bis 2 Minuten)
    • alle Kabel der Peripherie usw. entfernen
    • PC öffnen
    • die Hardware vorsichtig ausbauen
    • die Steckverbindung (PCI, DIMM usw.) auf dem Main-/Motherboard, wie oben beschrieben, mit Druckluft ausblasen
    • die Gold Kontakte (und nur diese) von der ausgebauten Hardware mit einem, in Isopropanol (ist in der Apotheke erhältlich) getränkten Wattestäbchen vorsichtig reinigen, 70% Isopropanol sollten ausreichen
    • die Hardware lange (mind. 1 Stunde) abtrocknen lassen. Die Gold Kontakte nie anfassen!
    • anschließend die Hardware vorsichtig wieder einbauen

    Schlußwort


    Egal welche Methode zum Einsatz kommt, Hardware Schäden lassen sich nie ganz ausschließen. Wer es sich nicht zutraut, sollte das einer Fachwerkstatt überlassen. Solange der PC keine Probleme macht und es verhältnismäßig wenig Staub gibt, sollte auf eine Reinigung verzichtet werden, der PC muß nicht unbedingt ganz sauber sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Michi ()

  • Autor: Schneppers


    FRÜHJAHRSPUTZ AUCH BEIM EIGENEN COMPUTER
    (Das kann jedoch auch zu jeder Jahreszeit stattfinden)


    WICHTIGES ZUR BEACHTUNG VORWEG !!
    Selbstverständlich muss(!) beim Öffnen von Elektrogeräten aller Art, so auch hier, mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden, da hier elektrische Ströme fließen, die bei unsachgemäßer und leichtsinniger Vorgehensweise lebensgefährliche Folgen haben können.

    Ausserdem erlöschen ggfs. noch vorhandene Garantieansprüche sofort! Änderung siehe Editierung am Schluß dieses Artikels!!


    DAS ÖFFNEN DES NETZTEILES IST DAHER NUR DANN UNGEFÄHRLICH, WENN ALLE SICHERHEITSMASSNAHMEN STRIKT EINGEHALTEN WERDEN.


    DER IN ELT. DINGEN VÖLLIG UNERFAHRENE HOBBYBASTLER SOLLTE DIE FINGER SOWIESO VOM ÖFFNEN DES NETZTEILS LASSEN !!

    Deshalb unbedingt durch mehrmaliges Betätigen des Netzschalters (immer im ausgeschalteten und vom Netz getrennten Zustand der Anlage) evtl. vorhandene Restspannung und in den Elko´s befindliche elt. Ladung entfernen.


    Es geht bei diesem Tipp darum, wie vermeintliche Hardware-Probleme, die häufig gar keine sind, auf denkbar einfachste Art und Weise gelöst werden können.


    Durch nicht mehr problemlos funktionierende Hardware und unerklärliche Aussetzer voreilig vorgenommene meist kostspieligen Neukäufe könnten vermieden werden. Auch können die folgenden "Aktionen" einem eventuellen "Abfackeln" des Netzteils vorbeugen. Vergleichbares hat sich sicher nicht selten schon so zugetragen. Ich habe schon gesehen, dass ein festgesetztes Staubklümpchen auf einer GraKa oder im Netzteil Ursache "von Rauchzeichen" war.


    Was benötigt man zum Frühjahrsputz?
    Etwas Zeit, viel Ruhe, Fingerspitzengefühl, übliches Handwerkszeug, Lupe, antistatische Mikro-Staubpinsel (nicht mit Kunststoffborsten), Hartgummi-Radierstift, herkömmliche Reinigungsmittel, Spiritus, harzfreies Micro-Öl. (Für die Dauer der Arbeiten sollte man den eigenen Glimmstengel besser nicht anfeuern (Spiritus=Brenngefahr!!).


    Und schon geht es los:
    Alle Stromkabel vom Netz trennen, das Computergehäuse aufschrauben, die Platinen an den Masseverbindung mit den Fingern berühren (eine eventuell vorhandene elektrostatische Aufladung wird damit eliminiert und so verhindert, dass ggfs. Bauteile defekt werden).

    Alle Steckverbindungen, die man nicht eindeutig zuordnen kann, zuerst mit kleinen Markierungen versehen (z.B. selbstklebende Etiketten beschriften) und dann vom Steckplatz lösen (nicht am Kabel, sondern am Stecker ziehen).


    Eine aussagekräftige Beschriftung der Aufkleber ist dabei sehr hilfreich (z.B.: NT ro-ge-schw nach DVD-LW [für: Netzteil rot-gelb-schwarz nach DVD-Laufwerk]).


    Den Schutzkasten (Metallgehäuse) des Netzteils entfernen!
    Man wird eine wahre Überraschung erleben: Hier haben sich im Verborgenen so manche Dinge angesammelt, angefangen vom "Staubhaufen" bis hin zu Spinnen-, Mücken- und Fliegenmumien. Und der Ventilator wird sicher auch einige "Grammchen" Staub auf seinen Flügeln mitbewegen müssen (vielleicht hat er ja auch deshalb bisher schon so "gestöhnt"und gequietscht?).


    Das muss alles runter und raus, denn Staub, besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit und Wärme ist ein idealer elektrischer Leiter und zudem, wenn er mit einem Funken versorgt wird, auch sehr leicht brennbar. Die Raucher unter den Usern werden viele ihrer eigenen "Kippenüberbleibsel" in Form von braun verfärbtem Staub wiederfinden.


    Wenn der Staub schon farbmässig mehr nach "Schwarz tendiert", ist das ein sicherers Zeichen, dass es schon einmal bald zum "Abfackeln" gekommen wäre.


    Die Achsen der Ventilatoren vertragen auch gern ein Microtröpfchen Öl (harzfrei), es dreht sich anschließen alles leichter, schneller und geräuschloser.
    Mit dem Naturborstenpinsel die Platinen säubern, aber behutsam "fegen", damit kein "Kondensatörchen" abgefegt wird.
    Mit einem Staubsauger sollte man nicht arbeiten, denn es kann sein, dass durch sehr hohe Saugkraft einige Bauteile (Mikro-Kondensatoren, Chips usw.) von der Platine losgerissen werden und "das wars dann".


    Beim Testen der Gängigkeit des Ventilators unbedingt darauf achten, dass man ihm nicht mit einem Staubsauger "Beine macht" (also ihn zu einen Saugventilator umfunktioniert), weil durch unkontrolliert hohe Undrehungszahlen (vielleicht sogar gegenläufig) die maximale zulässige Drehgeschwindigkeit überschritten wird und die Achslagerung leidet. Dass der Ventilator durch passives Drehen zum Generator umfunktioniert werden könnte und somit erzeugten Strom in den elektrischen Kreislauf des PC einspeist, kann man getrost vernachlässigen, da Blockier-Einrichtungen (Sperrdioden) das verhindern.


    Wenn man unbedingt einen Stausauger zum Reinigen des Ventilators einsetzen will, sollte man den Rotor blockieren, z.B.: einen nichtmetallenen Gegenstand (Bleistift) zwischen die "Flügel" stecken oder ihn mit Klebeband festkleben (Anschliessendes Entfernen der Blockierer nicht vergessen).


    Die Steckkontakte am Steckplatz und die Buchsen am Stecker mit dem Radierstift vorsichtig von vorhandenen Oxidationsablagerungen befreien und mit Spiritus reinigen.
    Wenn genügend Platz und Bewegungsfreiheit im PC zum weiteren Arbeiten vorhanden ist, die Kontakte nach Ablüften des Spiritus gleich wieder herstellen.
    Steckkarten (Grafik, Sound, RAM usw.) ebenfalls aus den Slots entfernen, die gleiche Reinigungsprozedur durchführen und wieder einstecken.


    Alle Schraubverbindung, auch die Befestigung des Motherboards am Gehäuse, festziehen, sie stellen meist die Masseverbindung her und können verantwortlich für manche unerklärliche Aussetzer sein (Behutsamkeit wegen des "Überdrehens der Gewinde ist auch hier angesagt).


    Was nicht unbedingt sein muss, ich habe es allerdings auch mit erledigt: die Deckel der Laufwerke geöffnet und alle mechanisch beweglichen Teile mit harzfreiem Öl (Mikro-Tröpfchen) versehen und die Optik mit der Lupe nach Kratzern abgesucht. Hierbei ist jedoch äußerste Aufmerksamkeit und Behutsamkeit angesagt, denn ein "Ausrutscher" z.B. mit einer Pinzette, kann auch "Ende" bedeuten.


    Die Festplatte ist hiervon ausdrücklich ausgenommen, denn sie verträgt Staub und alles was so durch die Luft schwirrt und auch fleissige Reinigungs- und Reparaturhände überhaupt nicht. Sie würde einen Öffnungs-Versuch und ein "Besuch an der frischen Luft" mit Arbeitsverweigerung quittieren.


    Die regelmäßigen Reinigungs- und Wartungsarbeiten der Peripheriegeräte beschreibe ich hier nicht, die sollten sowieso laufendes Programm eines jeden Users sein. Genauso wie das Reinigen des Monitors und der Tastatur.


    Und dass die vorgenannten Aktionen wichtig sind, bestätigen sich bei mir immer wieder aufs neue: Meine im Betrieb befindlichen Geräte sind allesamt voll funktionsfähige Veteranen (über sechs Jahre alt), die "Reinigungs- und Kontrollaktionen" mache ich mindestens zweimal jährlich.


    Nach Kontrolle, ob alles wieder richtig zusammengebaut ist, hier sind die hergestellten Aufkleber hilfreich, werden dann alle Verbindungsleitungen zum/vom PC und den Periperiegeräten genauso wie oben beschrieben, gelöst, gereinigt und wieder hergestellt.


    Und noch ein Tipp für "Dauerschrauber": die Schrauben, die die Klappen und Deckel des PC mit dem Chassis verbinden, habe ich durch Flügelschrauben ersetzt. Öffnen und Schließen geht dadurch wesentlich einfacher und schneller.


    Nachdem die handwerklichen Arbeiten erledigt sind, wird die Maschine wieder in Betrieb genommen.


    Ich habe sogleich im Anschluß daran eine elektronischen Reinigung gemacht : Defrag, Virenscan usw., usw.)


    Man wird sehen, es läuft besser und auch problemloser mit sauberen Teilen und eine kostspielige Reparatur wird erst einmal in die Ferne verschoben, wenn nicht sogar ganz vermieden.



    Garantieansprüche erlöschen nicht mehr, wenn das Gerät geöffnet wird, denn als sogenannte "Offene Systeme" können jederzeit Einbauten/Umbauten vorgenommen werden. Es muß allerdings gewährleistet sein, daß durch den Umbau/Einbau das Gerät in seiner Grundkonzeption, Bauart usw. nicht verändert wurde.

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