Autor: Schwabenpfeil!
Wondershare Data Recovery
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht aus, schon ist der Ordner mit den Fotos aus dem letzten Urlaub gelöscht. Wurden die Daten noch nicht endgültig gelöscht, findet man diese im Papierkorb wieder. Wurden sie allerdings endgültig gelöscht, ist guter Rat teuer und der Ärger groß. Oder haben Sie vielleicht einen USB-Stick irrtümlicherweise formatiert, ohne zuvor die darauf befindlichen Daten auf die Festplatte zu kopieren? In der Hektik des Alltags kann das leicht passieren und nicht immer bemerkt man den Verlust sofort. Einige Daten lassen sich sicherlich ersetzen, vielleicht hat die Kollegin ja noch eine Kopie des letzten Geschäftsberichtes? Gehen aber schöne Urlaubsfotos oder Bilder des 90. Geburtstages der Oma verloren, lassen sich diese Erinnerungen nicht so einfach ersetzen. Was kann da getan werden?
Solange die gelöschten Daten nicht inzwischen durch neue Daten überschrieben wurden, also wenn z.B. der angesprochene USB-Stick nach dem Malheur nicht wieder zur Speicherung neuer Dateien verwendet wurde, besteht eine gute Chance, die Daten wiederherzustellen. Dazu benötigen Sie ein gutes Datenrettungsprogramm, wie beispielsweise das Programm Data Recovery von Wondershare.
Um ein versehentliches überschreiben der Dateien zu vermeiden, sollten Sie das Programm nicht auf dem gleichen Laufwerk installieren, auf dem sich auch die zu rettenden Daten befinden.
Die Datenrettung
Nach dem Start des Programms meldet sich ein Assistent, der Schritt für Schritt bei der Wiederherstellung der Daten behilflich ist. Wer sich mit dem Programm bereits auskennt, kann den Assistenten aber auch überspringen und direkt auf die Programmoberfläche wechseln. Da das Programm für mich neu ist, nutze ich die angebotene Hilfe und klicke auf Weiter.
Bild 1: Der Assistent
Im ersten Schritt muss nun festgelegt werden, welche Dateiart wiederhergestellt werden soll. Zur Auswahl stehen stehen Bild- und Grafikdateien, Audio- und Videodateien, Office-Dokumente und E-Mails, sowie eine Auswahl die alle Dateiarten komplett umfasst. Das betrifft den Fall, dass man sich nicht sicher ist, nach welchen Dateityp gesucht werden soll oder man aber versehentlich einen Ordner mit unterschiedlichen Dateitypen gelöscht hat. Ich möchte ein Urlaubsbild wiederfinden und markiere entsprechend die Option Foto/Grafik.
Bild 2: Auswahl des gesuchten Dateityps
Die Suche nach gelöschten Daten und deren Rekonstruktion beansprucht viel Zeit. Daher ist es ratsam dem Rettungsprogramm anzugeben, wo es nach den verlorenen Dateien suchen soll. Klar, je enger man das Suchfeld eingrenzen kann, desto schneller kann der Vorgang abgeschlossen werden. Soweit bekannt, wählt man also den genauen Pfad aus. Sollte man sich nicht mehr an die ursprüngliche Datenquelle erinnern können, lässt sich dann auch der komplette Rechner durchsuchen. Positiv zu erwähnen ist die Möglichkeit, auch externe Datenträger, wie einen USB-Stick oder eine Digitalkamera auswählen zu können. Ich wähle die Option Externe Speichermedien, da ich ein Foto von der Speicherkarte meiner Digitalkamera rekonstruieren möchte.
Bild 3: Wo soll gesucht werden?
Zwei weitere Optionen werden mir nun angeboten, ein Tiefenscan und Raw File Recovery. Die zweite Option soll sich besonders für Fotos eignen und ist auch bereits aktiviert. Ich belasse die Einstellung wie vorgegeben (Raw File Recovery) und starte die Wiederherstellung mit einem Klick auf Start.
Die Suche läuft. Ich bin ein wenig irritiert, denn auf welchem externen Laufwerk nun genau gesucht werden soll, konnte ich nicht auswählen. Da gerade neben der Kamera keine externen Speichermedien angeschlossen sind, wird es wohl richtig sein. Bei einem weiteren Versuch stellt sich dann heraus, dass bei der entsprechenden Auswahl des Menüpunktes tatsächlich alle angeschlossenen externen Laufwerk einbezogen werden. Nicht benötigte Laufwerke sollte man also ausschalten.
Die 4 GB Compact Flash-Speicherkarte meiner Digitalkamera wird schnell durchsucht und bereits nach wenigen Sekunden werden die ersten gefundenen Bild aufgelistet. Der Status aller gefundenen Fotos wird mit Gut bewertet. Das lässt mich natürlich hoffen, dass die Bilder aber tatsächlich wieder nutzbar sind, was ich aber jetzt noch nicht kontrollieren kann .
Nach nur 5 Minuten ist die Überprüfung abgeschlossen. Das ging schneller, als erwartet. Es muss aber dazu erwähnt werden, dass die Bilder auf der Speicherkarte lediglich über die Kamera eigene Funktion gelöscht, die Karte aber nicht formatiert wurde. Bei einer formatierten Karte würde die Wiederherstellung sicherlich länger dauern.
Alle Bilder meiner letzten, unbedachten Löschaktion wurden gefunden und werden in einer kleinen Vorschau angezeigt. Hierbei fällt auf, dass nicht nur die rekonstruierten Fotos, sondern alle Fotos der Speicherkarte aufgelistet werden.
Bild 4: Die gefundenen Fotos in der Vorschau
Ein erneuter Klick auf Start öffnet ein Dialogfenster, in dem nun ein Zielordner für die Speicherung der Fotos angegeben werden kann. Nach erfolgter Auswahl wird der Wiederherstellungsvorgang mit einem neuerlichen Klick auf Start eingeleitet. Die auf der Karte vorhandenen Fotos wurden in den Ordner Raw File Recovery und die vormals gelöschten und nun wiederhergestellten Dateien, in den Ordner Deleted File Recovery abgelegt.
Datenrettung die Zweite
In einem Bilder-Ordner auf der Festplatte lösche ich ein paar Fotos und möchte diese mit Data Recovery nun wiederherstellen. Der Vorgang ist zunächst der Gleiche wie zuvor. Ich wähle also zunächst den zu rettenden Dateityp aus und gebe schließlich die Quelle an, in der sich die Bilder befanden. Obwohl sich nur wenige Bilder im Test-Ordner befinden, dauert der Scan überraschend lange. Mir fällt auf, dass das Programm Data Recovery nicht nur den angegebenen Ordner durchsucht, sondern die komplette Partition. Ich wiederholte den Test mehrfach und immer wurde die jeweilige Partition komplett in die Prüfung einbezogen. Man ist nun geneigt dieses Verhalten als einen Fehler im Programm zu tadeln, aber eventuell liegen technische Gründe vor, weshalb dies geschieht. Ich stelle eine entsprechende Anfrage an den Support und werde die Antwort nachfolgend einfügen, sobald diese vorliegt.
Die Ergebnisse der Wiederherstellungen haben mich positiv überrascht. In meinem Test-Ordner wurden weitere Unterverzeichnisse gefunden und rekonstruiert, die ich zu einem früheren Zeitpunkt angelegt und wieder gelöscht hatte und von deren Existenz ich schon gar nichts mehr wusste. Die im Testverzeichnis von mir selbst gelöschten Bilder wurden alle gefunden und wiederhergestellt. Die Fotos in den alten, schon längst vergessenen Verzeichnissen konnten nur zum Teil rekonstruiert werden. Das ist allerdings nicht weiter verwunderlich, denn zum Einen liegt die Löschung der Daten schon etliche Monate zurück und zum Anderen habe ich diesen Ordner vor dem Test von einer anderen Partition in meine Testumgebung kopiert. Genau das soll man in einem echten Fall natürlich nicht machen, da durch die Kopieraktionen Dateien überschrieben werden, die dann nicht mehr gesichert werden können.
Wiederherstellung beschädigter Dateien
Laut Hersteller soll Data Recovery auch beschädigte Dateien wiederherstellen können. Das trifft sich gut, denn die Daten auf einem meiner USB-Sticks sind seit einiger Zeit nicht mehr lesbar. Die Namen der Ordner werden noch angezeigt, die Ordner lassen sich aber nicht öffnen und auf die darin enthaltenen Bilder ist ein Zugriff nicht mehr möglich. Diesmal verwende ich nicht den Assistenten, sondern wähle die Option Rohdateien Wiederherstellung von der Startseite der Anwendung und im Anschluss meinen USB-Stick als Quelle aus.
Bild: 5: Können beschädigte Dateien rekonstruiert werden?
Die Voraussetzungen sind nicht optimal, denn ich verwende den Stick weiterhin fast täglich und speichere und lösche Dateien. Es ist also gut möglich, dass die verlorenen Dateien nicht mehr zu finden sind.
Nach etwa 15 Minuten sind die 32 GB des USB-Sticks gescannt. Zwei beschädigte Ordner befanden sich auf dem Ordner, einer mit Urlaubsbildern und einer mit Kinderbildern.
Das Ergebnis: 100% aller Fotos in den beiden Ordnern konnten wiederhergestellt werden! Ganz ehrlich, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Fazit:
Alle Rekonstruierungsversuche habe ich mit dem Data Recovery Assistenten durchgeführt. Die einzelnen Schritte sind stimmig und einfach durchzuführen. Abzüge erhält Data Recovery für den extrem langen Programmstart. Offenbar wird bei jedem Start der Registrierungscode überprüft, was zu Startzeiten im Schnitt von 90 Sekunden führt. Da das Programm nicht nur im zuvor angegebenen Verzeichnis nach den wiederherzustellenden Dateien sucht, sondern jeweils die komplette Partition mit einbezieht, erhöht sich die Dauer eines Vorgangs mitunter erheblich, je nachdem wie viele Dateien des gesuchten Dateitypen auf der Festplatte vorhanden sind. Insgesamt präsentiert sich Data Recovery als ein solides Wiederherstellungswerkzeug mit einfacher Bedienung. Laut Hersteller soll das Programm auch ganze Partitionen, als auch beschädigte Dateien wieder herstellen können. (Diese beiden Funktionen haben wir nicht getestet).
Data Recovery kann als Testversion heruntergeladen und ausprobiert werden. In der Testversion sind die Anzahl der wiederherzustellenden Dateien und das Dateivolumen allerdings eingeschränkt. Für einen Test ob das Programm die verloren geglaubten Daten wiederfindet und rekonstruieren kann, reicht es auf jeden Fall. Genügt das Programm den eigenen Ansprüchen, kann es für aktuell 49,99 Euro über die Wondershare-Webseite erworben werden. Weitere Infos und Download der Testversion unter: http://www.wondershare.de/produkte-detail/data-recovery.html