Eine SSD (Solid State Drive) ist irre schnell, die Preise sinken zur Zeit, sie verbrauchen weniger Strom als HDDs, und sind im Gegensatz zu HDDs ziemlich stoßfest da es keinerlei mechanischen Teile gibt. Allerdings reagieren SSDs anders wie Hard Disk Drives, sowie ist die Pflege einer SSD eine andere wie bei einer HDD. SSDs haftet immer noch der Ruf an sie gehen schnell kaputt, neue SSDs halten aber teilweise länger als der eigentliche PC selbst. Deshalb möchte ich hier gerne die Hardware SSD etwas näher erläutern. Ich möchte es ausnahmsweise mal so einfach wie möglich halten, es muss auch nicht alles zu 110% Stimmen. Wollt ihr eine Doktorarbeit in SSDs schreiben, zitiert lieber woanders.
Erfahrungen mit SSDs habe ich vom Hersteller Samsung, Crucial, TrendMicro, und Corsair.
Warum sind SSDs so schnell?
Die einfachste Antwort ist, weil sie auf mechanische Teile verzichten, die Spindel mit den Platter (Magnetscheiben) muss nicht auf touren (5400U/min bzw. 7200U/min respektive 10.000U/min WD VelociRaptor Serie ) gebracht werden, die Magnetleseköpfe nicht auf Position springen, und müssen nicht eventuell auf eine volle Umdrehung warten bis der Anfangspunkt der Datei vorbei jagt.
Die Daten werden auf einen Flashspeicher (NAND) gespeichert. Solche Speicher finden sich auch auf USB - Sticks wieder.
Warum sind SSDs trotzdem schneller als USB - Sticks?
Das liegt zum einen an den schnellen NAND Speichern, und zum anderen an dem immer weiter verbesserten Controllern. Gängige SSD Controller sind von JMicron, SandForce, und Marvel.
Der zur Zeit schnellste SSD Controller bietet Phison mit dem PS3110-S10 an, und besitzt einen ... haltet euch fest ... 4 Kern (Quad Core) ARM Prozessor. 560MB/s lesen, und 540MB/s schreiben und verarbeitet bis zu 100.000 IOPS (Ein- und Ausgabe-Befehle pro Sekunde). Das wäre so als würde man 100.000x in der Sekunde in die Hand klatschen. Ein Kolibri kommt "gerade mal" auf 100 Flügelschläge in der Sekunde.
Warum sind SSDs so klein?
Das liegt am Flashspeicher, es gibt einfach eine maximale Größe des NAND Moduls. Jedes Modul hat eine gewisse maximale Größe. Nehmen wir an, auf einem Modul passen 128GB. Möchte man also eine SSD mit 128GB haben brauchen wir über den Daumen gerechnet 10 Module. Diese brauchen wiederum Platz. Jetzt ist der Platz in so einem 2,5" Gehäuse nicht gerade unendlich. Hinzu kommt dass SSDs noch relativ neue Technik ist. Wie viel Jahre hat es immerhin gebraucht bis HDDs die Terabyte Marke knackten? (Für Wissensbegierige 27 Jahre, gerechnet ab 1980 mit der ersten 5,25" 5MB HDD Seagate ST506 bis Januar 2007 Hitachi Deskstar 7K1000)
Warum sind SSDs so teuer?
Das liegt wieder an der Technologie. SSDs sind zwar aus den Kinderschuhen raus, aber im Gegensatz zu Festplatten einfach noch nicht bis aufs letzte Quäntchen ausgereizt. Auch Festplatten haben einen sehr langen Weg hinter sich. Der SSD steht dies noch bevor. Wobei sich SSD Preise mittlerweile sehr stark im Preis nach unten bewegt haben. Für den Preis von einer damaligen 64GB SSD bekommt man heute schon eine 512GB SSD.
Warum sind SSDs besser als HDDs?
Darauf bin ich im Eingangstext schon eingegangen. SSDs sind eindeutig gefühlt und deutlich merkbar schneller als HDDs. SSD verbrauchen kaum Leistung gegenüber der Mechanik in der HDD, der MP3 Player hält bei gleicher Batterie auch länger als der Disc-/ Walkman mit mechanischen Teilen. Eine SSD ist sehr robust und stoßfest, da keine rotierenden, oder bewegliche Teile in ihr stecken die bei einem Stoß verrutschen können. Der sogenannte Headcrash kennt die SSD nicht.
Wie wird die SSD betrieben?
Ganz normal wie eine HDD, oder ein optisches Laufwerk. Spezielle SSDs werden in PCIe Slots betrieben, andere SSDs finden einen Anschluss an den neuen S-ATA Ablöser M.2.
Ich habe gehört SSDs gehen schnell kaputt?
Wie jede neue Technik gibt es Kinderkrankheiten, und Fehler, diese sind allerdings mittlerweile zum erfreulichen Teil stark verbessert worden, oder ganz aus der Welt geschafft. So halten SSDs in total realitätsferne Tests erheblich länger als Sie sogar der Hersteller angibt.
Tests dazu gibt es beim ersten Langzeittest von 16.Juni.2014 von The Tech Report (Englische Seite)
Ein Bericht von WinFuture zu diesem Langzeittest in deutsch, und kürzer erklärt:
Zitat von WinfutureMaßgeblich sei, dass die Kunden wohl damit rechnen können, bei durchschnittlichem Gebrauch während einer üblichen Nutzungsspanne kaum an die Grenzen der Lebensdauer moderner SSDs zu kommen.
Einen deutschen Langzeittest gibt es von Hardware Luxx von 17. Januar. 2015 von Dennis Bode:
Zitat von Dennis BodeWir hinterfragten ja, ob man eine SSD kaputtschreiben kann. Unsere Antwort muss ganz klar heißen: Im Normalbetrieb wohl nicht. Heutzutage sind die verwendeten Flash-Chips und die Algorithmen der Controller so gut, dass die SSDs über Jahre hinweg mit Daten beschrieben werden können, ohne dass ein Ausfall droht. Man müsste schon wie in unserem Fall eine SSD unter Dauerlast stellen, um Unterschiede zu finden. Unter normaler Belastung - wir gingen von 30 GB pro Tag aus - reicht die Haltbarkeit jeder von uns getesteten SSD aus, um 20 Jahre mitzumachen.
Was muss ich bei SSDs beachten?
Wie man unweigerlich Sagen muss, sie reagieren ... ich will jetzt nicht sagen Empfindlich auf Schreibzugriffe, aber Fakt ist, die Speicherzellen sind nicht gefeit vor Abnutzungsspuren.
So ist es fast schon fahrlässig eine SSD zu Defragmentieren. Auch wenn es so aussieht, … eine SSD MUSS man nicht defragmentieren. Auch wenn die Speicherung der Daten wahllos sein sollte, es stehen im jeden Sektor, im jeden Bereich, selbst im hintersten Eck immer die volle Geschwindigkeit zur Verfügung. Wie eingangs erwähnt bestitzt die SSD kein Magnetarm, keine Magnetleseköpfe, und Sie rotiert nirgends. Es muss also nie ein Magnetarm zur Position springen, der Magnetlesekopf nie warten bis der Anfang der Datei vorbei rauscht, sowie muss sich der Magnetarm nicht zum nächsten Dateifragment bewegen, den Magnetkopf erneut auf den weiteren Datenverlauf des Fragments warten bis er durchrotiert ist, … das fällt bei einer SSD alles weg.
Man schadet ihr nur mit Defragmentieren.