Hallo Esther.
Bitte, bitte, nimm mir nicht übel, daß ich mich nicht sofort zurückgemeldet habe: Es zerknirscht mich zwar, aber ich konnte leider wirklich nicht anders...
Es gibt beim Krebs das Phänomen der "FATIGUE*" (englisch, oder, wie ich es selber lieber tue, französisch ausgesprochen, weil das Wort ja aus dem Französischen importiert wurde - sagt hier der ewige Rabbi... ).
Bei Ihr bricht auf einmal eine Menge weg!! Die Betroffenen sind auf einmal "erledigt". Liegen sozusagen brach. Rational ist alles noch ziemlich in Ordnung: In der Zeit habe ich noch zwei Rezensionen und drei Artikel geschafft: Ca. ein Fünftel vom Anstehenden, und ohne mir oder anderen aufgefallene Qualitätseinbuße. Aber nichts, was auch entfernt mit Psychischem zu tun gehabt hätte: in dem Bereich konnte ich nur mündlich, ob als Patient oder als Berater.
In der hämatologischen-onkologischen Klinik hat man mir Mitte April sofort Mirtazapin** empfohlen, welches seit zehn Tagen (nach der noch wie so häufig recht unergiebigen oder gar paradoxen Anfangsphase) jetzt gut wirkt. Nur erachte ich es für im Moment für etwas überdosiert und gehe auf eine niedrigere Dosierung über. Pepino hat es übrigens gemerkt und ist enorm schmusig und aufmerksam geworden...
Nun fange ich allmählich wieder an.
Eine Bestrahlung hat sich zum Glück als nicht nötig erübrigt. Die Frage eine weiteren Chemo oder nicht ist noch ungelöst.
Herzlich
Aby
*https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de/
**https://de.wikipedia.org/wiki/Mirtazapin