Bei manchen Nachrichten schaue ich reflexartig auf die Quelle, weil ich dahinter mal wieder einen genialen Artikel des Satiremagazins Postillon vermute. So auch heute wieder. App-Entwickler konnten über eine Sicherheitslücke im sozialen Netzwerk Google + offenbar über Jahre hinweg auf die persönliche Daten von rund 500.000 Nutzern zugreifen. Google (Alphabet) entdeckte diese Lücke im März 2018 und schloss diese, hielt es aber nicht für nötig die betroffenen Nutzer zu informieren. Ein halbes Jahr später erwähnt Google die Datenpanne beiläufig und kündigt gleichzeitig an, Google + für Verbraucher zu schließen, während es für Unternehmenskunden bestehen bleibt.
Google sucht mit großem Aufwand nach Sicherheitslücken in den Produkten ihrer Mitbewerber und fordert diese dann auf, die Lücke innerhalb von 90 Tagen zu schließen, oder man würde diese veröffentlichen. Das gleiche Unternehmen verschweigt nun monatelang eine eigene, gewaltige Datenpanne. Ob die Daten missbraucht wurden, weiß Google nicht, oder will es vielleicht auch gar nicht so genau wissen. Man verschwieg die Panne offenbar aus Angst vor einem Vergleich zum Facebook-Datenskandal in Zusammenhang mit der Analysefirma Cambridge Analytica.
Google + wurde 2011 als direkter Konkurrent zu Facebook gegründet, hatte aber nie eine echte Chance und konnte wohl auch nie nennenswerte Nutzerzahlen aufweisen. Nun folgt eine 10-monatige Abschiedsphase, bis das Netzwerk schließlich Ende August 2019 für Verbraucher eingestellt wird. Wer dort also aktiv ist, muss sich nun nach einer neuen virtuellen Heimat umsehen.
Erklärung von Google: https://www.blog.google/technology/saf…project-strobe/
Weitere Quelle sind u.a. https://www.t-online.de/digital/intern…eschlossen.html und
http://www.manager-magazin.de/digitales/it/g…-a-1232249.html