Optimierungstools und sogenannte Registry-Cleaner hegen seit Jahre einen zweifelhaften Ruf und spalten die Anwender. Während die eine Hälfte vom Nutzen der Tools überzeugt ist, werden sie von der anderen Hälfte als unnötig und gefährlich bezeichnet. Auch hier im Forum raten wir immer wieder von diesen Optimierungstools ab. Häufig werden Systeme damit zu Tode optimiert, und in vielen Fällen treten die Fehler erst mir einiger Verzögerung auf und sind dadurch den Tools nicht mehr ursächlich zuzuordnen. Das war aber nicht immer so, und tatsächlich fand ich zu Zeiten von Windows XP die TuneUp Utilities sehr praktisch. Zwar war ich schon immer der Meinung, dass eine Optimierung der Registry keine Vorteile bringt, viele andere Einstellungen waren aber über das Programm einfacher zu erreichen, als über die jeweiligen Windows-Einstellungen. Das ist aber lange her und viele Einschätzungen damals beruhten schlicht auf fehlendem Wissen. Dass dann ausgerechnet die großen PC-Zeitschriften ebenfalls diese Tools immer wieder empfahlen, tat ein übriges zur Beliebtheit der Programme. Heute wissen wir es aber besser - sollte man meinen. Ein Tool ist trotz aller Kritik in der Gunst der Anwender auf einem hohen und stabilen Niveau geblieben. Die Rede ist vom CCleaner.
Ich selbst kann und konnte die Beliebtheit des CCleaners noch nie verstehen. Meiner Meinung nach ordnet sich das Programm nahtlos in die Reihe der Tools ein, vor denen wir ständig warnen. Die Bereinigung der Registry bringt keinen Geschwindigkeitsvorteil und die meisten anderen Aufgaben der Software kann Windows auch selbst ausführen. Es ist mir aber auch wichtig, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass ich den Einsatz des CCleaners zwar unnötig finde, ihn aber nicht verteufle. Wer ihn einsetzen will, soll das einfach weiterhin tun. Am Ende muss das jeder Anwender für sich selbst entscheiden.
Wenig bekannt ist, dass Microsoft eine Supportrichtlinie für die Verwendung von Dienstprogrammen zur Bereinigung der Registrierung erstellt hat. Registry-Cleaner suggerieren, dass die Registrierung regelmäßige Wartung oder Reinigung benötigt. Das ist schlicht falsch. Hinzu kommt, dass frei verfügbare Registry-Cleaner häufig mit Malware infiziert sind. Microsoft unterstützt die Verwendung solcher Tools nicht und warnt vor deren Verwendung.
Vor ein paar Tagen las ich nun nebenan im Blog von Günter Born, dass Microsoft in seinen Foren die URL zum bekannten CCleaner auf die Zensurliste gesetzt hat. Postet ein Nutzer den Link auf die Seite des Anbieters Piriform, wird diese geblockt. In den Microsoft Foren kann jeder Fragen stellen und Antworten geben. Viele Besucher glauben aber, dass Antworten von Microsoft kämen und offizielle Antworten enthalten würden. Vielleicht war auch das ein Grund, die URL auf ein Tool zu sperren, welches man als unnötig einstuft? Heute Hü, morgen Hott. Inzwischen hat Microsoft die URL nach einem Gespräch mit Avast offenbar wieder freigegeben. Ohnehin eine seltsame Idee, denn auch ohne URL konnte man ja das Tool namentlich erwähnen, und Downloads finden sich ja auf unzähligen Portalen. Die Meldung soll zum Nachdenken anregen. Braucht man Optimierungstools, zu denen auch der CCleaner gehört, wirklich?