Zoom erfreut sich weltweit in Zeiten von Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen einer immer größeren Anwenderschaft. So steil die Nutzerzahlen nach oben schnellen, so rasch fallen sie aber auch wieder. Der Grund sind massive Sicherheitslücken und nicht eingehaltene Versprechen. Am Donnerstag der letzten präsentierte das kanadische Citizen Lab seine Analyse der von Zoom verwendeten Verschlüsselung und kommt zu einem vernichtenden Ergebnis. Die stets angepriesene Ende-zu-Ende Verschlüsselung in Gruppen gibt es ganz einfach nicht und immer mehr gelangweilte Menschen machen sich einen Spaß daraus, Videokonferenzen zu hacken und die Unterhaltungen, z.B. durch das Einspielen von pornografischen Bildern und Videos, zu stören. Dies gelingt recht einfach, da Zoom die Möglichkeit bietet Teilnehmer per Mail einzuladen und das Gespräch ohne Kennwort abzusichern. Für jeden Gruppenchat wird nun einfach eine 6-stellige Zahl an den Link angehängt. Trolle suchen auf diese Weise einfach nach offenen Unterhaltungen und können diese mitverfolgen, oder eben stören. Wurde Zoom vor allem in den USA in den letzten Wochen sehr häufig genutzt, so bricht die Nutzerzahl nach einer Warnung des FBI inzwischen massiv ein und vor allem Firmen und Bildungseinrichtungen wechseln nun reihenweise zu Microsoft Teams oder auch zu Slack.
Desweiteren wurde inzwischen nachgewiesen, dass Zoom eine Menge Daten an kommerzielle Dienste wie z.B. Facebook verkauft. Auf frische Tat ertappt, zeigte sich Zoom von der eigenen Praxis überrascht und kappt diese Weitergabe zunächst. Dennoch hält sich die Kritik,den Dienst mit massenhaft Tracking-Mechanismen und „Click-Bait“-Werbung vollzustopfen.
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