Ich habe heute etwas gelernt

  • Hallo,


    aus einer Wohnungsauflösung hatten wir einen neuen Herd reinbekommen, meine Anverwandten wollten den in den Metallschrott geben. Aber ich habe dagegen protestiert, weil ich ein neues Gerät nicht einfach wegwerfen wollte. Also habe ich ihn bei Ebay Kleinanzeigen auf VB reingestellt und es kam auch eine seriöse Anfrage von einer alleinerziehenden Mutter. Zunächst wollte ich 50 Euro inkl. Anlieferung im Ort, aber dann habe ich mir überlegt ihn zu verschenken und kostenlos anzuliefern. Aber das wollte sie dann doch nicht, weil ich nicht gewährleisten konnte, das der Herd auch geht und sie nicht den Techniker umsonst kommen lassen wollte, nur um dann noch den Herd entsorgen zu müssen. Da ich das ganze schnell zum Abschluss bringen wollte, habe ich die Kleinanzeige auf verschenken geändert. Und da kamen dann einige Interessenten, die auch zum Teil sehr hartnäckig waren. Prima dachte, was mir dabei schon aufgefallen war, es waren deutsche Namen, aber wirklich gut Deutsch konnten die nicht. Also habe ich die einzige Frau rausgesucht, die mit ihren Vor- und Zunamen angemeldet war und auch fehlerfreies Deutsch geschrieben hatte. Warum das von Bedeutung ist, darauf komme ich noch. Nun war gerade der Termin zur Abholung und wer kam? Ein Kleintransporter mit zugewandter Besetzung. Toll dachte ich, nun geht er doch in den Schrott, das hätten wir auch gekonnt. Es ist also nicht so, dass ich ihn nicht an zugewanderte abgegeben hätte, ich wollte nur vermeiden, dass er von einem Schrottsammler dort landet, wo meine Anverwandten ihn selbst entsorgen wollten. Man kann sich vorstellen, was ich mir anhören musste. Fazit, wenn etwas aus Metall ist und bei Ebay Kleinanzeigen verschenkt wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es auf dem Schrott landet. Nun hätte ich das Gerät nicht rausgeben müssen, aber dann wäre ich bestimmt wieder ein böser Deutscher gewesen und wer weiß, was das dann noch für Handlungen provoziert hätte, daher habe ich sie mit den neuen Herd ziehen lassen. Nun könnte man annehmen, dass sie ihn nicht entsorgen, aber der Typ hatte den Inhalt beim Abtransport erst einmal auf dem Boden fallen lassen, sodass bereits beim Einladen das Neue ab war, also ist davon auszugehen, dass das Gerät in die Presse kommt. In Zukunft geht das gleich in den Schrott, auch wenn es neu ist, denn das Geld können wir auch verdienen. Ich werde zwar weiterhin Bauchschmerzen dabei haben, aber es scheint so, dass es einem Lottospiel gleicht, ob man damit jemanden wirklich helfen kann. Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht, da ich für den Herd richtig kämpfen musste.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michi

  • Michi

    Hat den Titel des Themas von „Ich habe heute etwas gerlernt“ zu „Ich habe heute etwas gelernt“ geändert.
  • Wie traurig so etwas, Michi! :(

    Meine smarte, die kommenden Zeitalter bescheiden vorwegnehmende Signatur befindet sich noch in ihrem Herstellungsprozeß. Im 1. Quartal 2034 dürfte mit ihrer Lieferung zu rechnen sein.

    Vorläufig zitiere ich Karl Kraus: „Wer jetzt übertreibt, kann leicht in den Verdacht kommen, die Wahrheit zu sagen.“

    Dazu meint Pepino: Cogito, ergo schnurr'.

  • Hallo zusammen,


    leider kann ich das auch bestätigen. Verschenkt man Elektrogeräte, melden sich zu 99 % gewerbliche Personen, aber auch bei anderen Sachen wie Sofas oder Möbel, die kostenlos abgegeben werden, stehen die Händler Schlange. Aktuell muss ich auch eine Wohnung räumen und das Spiel beginnt von Neuem. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass meine alte Waschmaschine z.B.so schwer ist, dass ich sie eben alleine nicht aus der Wohnung bekomme und auch kein geeignetes Fahrzeug für einen Transport habe. Wenn also jemand kommt, das Teil abbaut und mit 3 Mann nach unten wuchtet, dann ist es mir am Ende halt auch fast wieder egal, ob er diese noch zu Geld, Hauptsache ich bin sie los.

  • Für den Fall von Schrott und wenn man nur kleine Mengen hat, lohnt es sich nicht es selbst zu entsorgen. Wobei eine Waschmaschine auch nur durch die VA Trommel und den Motor interessant ist. Schwer wird sie durch das Gewicht, was häufig einfach nur Beton ist, man schleppt also in der Hauptsache Beton die Treppe runter. Aber wenn es sich um brauchbare und sogar neue Geräte handelt, hat das nichts im Schrott verloren und ich empfinde es als Frechheit, wenn ich in der Anzeige schreibe, dass das Gerät neuwertig ist und jemand nur kommt um es für wenige Euro in die Presse zu schieben. Wo es bestimmt welche gibt, die das Gerät hätten gut gebrauchen können, so wie die alleinerziehende. Leider konnte ich das Gerät nicht in die Wohnung schleppen und anschließen. Aber für die wäre es ein Segen gewesen, nun ist er vermutlich schon ein kleiner Würfel. Hätte ihn vermutlich besser in der Diakonie abgeben sollen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michi

  • Das ist halt noch die Frage, ob er das Gerät wirklich verschrottet oder weiter verkauft. Firmen, welche Haushaltsauflösungen anbieten, verkaufen gute Sachen auch häufig weiter.

  • Ich habe gesehen, wie das Gerät eingeladen wurde, wir arbeiten selbst mit Schrott sorgfältiger. Ich bekam den Mund gar nicht mehr zu. Es wird verkauft, aber an den Schrotthändler.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michi

  • So wie Michi den achtlosen, wegwerfenden Umgang jener abholenden Männer mit dem Gerät beschreibt, ist bedauerlicherweise eine Weiterverwendung – in diesem einen Fall – in der Tat nicht anzunehmen...

    Meine smarte, die kommenden Zeitalter bescheiden vorwegnehmende Signatur befindet sich noch in ihrem Herstellungsprozeß. Im 1. Quartal 2034 dürfte mit ihrer Lieferung zu rechnen sein.

    Vorläufig zitiere ich Karl Kraus: „Wer jetzt übertreibt, kann leicht in den Verdacht kommen, die Wahrheit zu sagen.“

    Dazu meint Pepino: Cogito, ergo schnurr'.

  • Hmmm jaein, ich sehe das differenzierter...

    Das Engagement, ein Gerät vor sinnloser Verschrottung retten zu wollen, finde ich ehrenhaft, nachhaltig und ich denke genau so...

    aber...


    ..einerseits ist es GERADE für eine(n) Laien, insbesondere mit knappen finanziellen Mitteln, ein großes Risiko ein Gerät nach Haus zu holen, das NICHT garantiert funktioniert! Man wendet Mittel für Transport und Einbau auf - und schlimmstenfalls hinterher noch mal Mittel für Ausbau und Entsorgung!

    Würde ICH in der Situation nicht riskieren!


    Andererseits, auch eine gewerbliche Verschrottung ist eine Verwendung! Eine Firma, die davon lebt, nutzt eben den Materialwert. Und gewerbliche Verschrottung heißt ja eben NICHT, dass es auf dem Müll landet, sondern dass das Material recycelt wird (sonst könnte der Käufer dafür ja nichts bezahlen!).

    Wenn also etwas verschenkt wird, finde ich es legitim, wenn sich auch gewerbliche Verschrotter dafür interessieren!


    Tipp zuletzt: Es GIBT auch Firmen, die ZUERST versuchen, Altgeräte zu prüfen bzw. zu reparieren. Ich hatte vor einigen Jahren so eine Firma zum Ausräumen einer elterlichen Wohnung! Der Chef sagte mir, dass sie im Hause eine eigene Werkstatt hätten. Verschrottet würde nur, was sich bei der Prüfung als nicht wirtschaftlich reparabel herausstellt.


    Aus meiner Sicht genau die richtige Alternative!


    Rabe

    Computer setzen logisches Denken fort!
    Unlogisches auch....

  • Es geht darum, das wir selbst Schrott sammeln und wir das Gerät auch selbst so entsorgen könnten. Doch bislang war ich der Meinung, das ein neues Gerät nicht in den Schrott gehört, daher habe ich ihn auch nicht verkauft, sondern verschenkt und ich hätte in dem einen Fall auch die Anlieferung übernommen. Mehr geht nun wirklich nicht, schließlich kann ich nicht auch noch ein Probe-Essen auf dem Herd kochen.

    Was mich besonders daran stört ist diese hinterhältige Tour, sich mit einem deutschen Frauen-Namen anmelden, sodass davon auszugehen ist, dass es sich dabei nicht um Schrottsammler handelt. Ich würde Ebay Kleinanzeigen dringend empfehlen das Kontaktformular um eine Option zu ergänzen. Nämlich ob der Kontakt einen privaten oder einen gewerblichen Hintergrund hat und bei falschen Angaben wird der Nutzer gesperrt. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn eine Steuernummer vorhanden ist, das diese auch angegeben werden muss, so kann sich dieser Nutzer dann nicht einfach unter einen anderen Namen wieder anmelden kann, die Steuernummer ist dann gesperrt. Das ist natürlich kein wirklicher Schutz, aber es wäre zumindest ein kleines Steinchen und es ist schnell umsetzbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michi

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