Es wird ja viel über die "hohen" Systemanforderungen von Windows 11 diskutiert. So auch hier in diesem Forum. Aber es gibt ja Mittel und Wege, wie man diese "Anforderungen" umgehen kann. Jetzt wollte ich es mal genau wissen. Mit dem Tool von Rufus und einem aktuellen ISO-Image von Microsoft, nach der Anleitung von Computerbild, habe ich dies an meinem eigenen PC ausprobiert, allerdings in und als virtuelle Maschine mit Virtualbox. Das macht das Ganze noch etwas herausfordernder für das alte Notebook, da jetzt gleichzeitig 2 Betriebssysteme laufen. Aber eines nach dem anderen.
1. Die Hardware
Die Hardware die ich verwende ist tatsächlich nicht mehr für Windows 11 vorgesehen. Sie stammt aus dem Jahre 2013 und ist somit etwas angegraut. Das Notebook wurde von mir mehrfach aufgerüstet, sozusagen bis an den Anschlag und darüber.
Technische Spezifikation
CPU | Intel i3 3327U, mobile ultralow voltage CPU mit 2 Kernen und 4 Threads mit 1.9 GHz aus dem Jahre 2013 |
RAM | von ursprünglich 4 GB auf 16 GB aufgerüstet, obwohl laut Spezifikation des Herstellers nur 8 GB maximal möglich sind ![]() |
Festplatte | 1 TB Samsung QVO 860 SSD, ebenfalls aufgerüstet von ursprünglich 500 GB HDD |
Host-Betriebsystem | Ubuntu 20.04 LTS |
Ihr seht also, die Hardware entspricht nicht ganz mehr den Vorstellungen von Microsoft, obwohl RAM und Festplatte noch passen. Und nein, das habe ich nicht für diesen Test aufgerüstet. Ich arbeite mit diesem Notebook. Das ist sozusagen mein tägliches Notebook.
2. Die Installation
Die Installation war verhältnismäßig unspektakulär. Den Stick nach Anleitung vorbereiten. Das braucht ein paar Minuten, da das Schreiben auf meinen Stick nicht gerade schnell ging. Habe hier aber auch nicht mehr gerade die neusten Sticks herumliegen, da ich diese nur sehr selten benötige. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden dies ohne Stick zu machen. Das Rufus Tool besteht auf einen Stick. Na dann eben.
Die Installation habe ich dann als Inplace-Upgrade auf ein bestehendes Windows 10 durchgeführt. Ist ohne Probleme durchgelaufen. Eher auch kein Wunder, da dieses Windows 10 eine frische Installation von einem anderen Versuch war, sprich keine oder kaum andere Programme enthielt.
Die Installation selbst hat keine 2 Stunden gedauert. Wie lange es genau gedauert hat kann ich nicht sagen, da ich nicht daneben sitzen geblieben bin.
Was mich am meisten gewundert hat, ob alle Geräte und vor allem die CPU erkannt werden. Aber im Geräte-Manager keinerlei Ausrufezeichen und die CPU wird exakt erkannt.
Wenn man bei der CPU nachsieht, sieht man dass der Treiber dafür schon etwas älter ist und aus dem Jahre 2009 stammt.
Microsoft stattet Windows 11 also durchaus noch mit Treibern von alter Hardware aus, sogar für alte CPUs.
3. Die Performance
Die Performance ist tatsächlich nicht mehr so berauschend. Während mit dem genau gleichen Setup das vorherige Windows 10 komplett flüssig zum Bedienen war, merkt man hier unter Windows 11 durchaus gewisse Verzögerungen. Bei geöffnet Taskmanager über diesen mit der Maus schnell hin- und herfahren schlägt mit 50% CPU Auslastung zu buche.
Ich kann alles damit machen was ich will, aber für dauerhaftes Arbeiten wird dies auf keinen Fall mehr Spaß machen. Zum Testen - und dafür will ich diese Installation ja auch - reicht es aber durchaus. Das das Ganze in einer virtuellen Umgebung läuft macht es natürlich auch nicht besser.
4. Fazit
Auf alter und von Microsoft nicht unterstützter nicht möglich, definitiv nicht. Zu empfehlen, wohl eher auch. Die "Wahrheit" liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Es hat also durchaus seinen Grund, wieso Microsoft nur bestimmte CPUs unterstützten will und eine bestimmte Systemanforderungen stellt. Es stellt sich auch die Frage, wie sieht es mit den Updates aus, vor allem mit den nächsten Feature-Updates. Gut möglich, dass es hier dann wieder ein Inplace-Update mit Hack braucht. Will man dies für seinen Alltags-PC?. Wohl eher auch nicht.
Aber für einen alten PC als sekundäre Aufgabe oder für ein Gerät das ansonsten auf dem Müll landen würde. Einen Versuch kann es durchaus noch wert sein. Im Moment würde ich aber auf jeden Fall für solche Geräte weiterhin Windows 10 verwenden. Was dann im Jahre 2025 passiert, dies wird man dann sehen müssen.